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Sie stehen hier vor diesem schönen Sandsteinhaus, Hauptstraße 88, das im Jahre 1905 erbaut wurde. Etwa 70 Jahre vor der Errichtung geschah an dieser Stelle eine schlimme Katastrophe.
Hier stand Anfang des 19. Jahrhunderts ein Holzhaus, in dem das Ehepaar Charlotta und Franz Laub mit ihren drei Kindern Caspar, Jakob (10) und Ludwig (4) wohnten.
In der Nacht vom 8. auf den 9. Juni 1834 geschah das Unvorstellbare. Ein gewaltiges Unwetter ging über dem Lindenberger Neutal nieder. Mächtige Wasserfluten nahmen Steine, Felsen, Schlamm usw. mit hinunter in das Tal. Auch das Haus der Familie Laub hielt diesen Massen nicht stand – es wurde mit dem gesamten Mobiliar und den Bewohnern weggespült und bis hinunter in das Speyerbachtal, durch das heute die Bahnlinie und die Bundesstraße 39 führt, vom Wasser mitgerissen.
Bei der anschließenden Suche wurden nacheinander die Leichen der Mutter, des Vaters und der zwei jüngeren Söhne gefunden.
Wo aber war der älteste Sohn Caspar? Nur durch einen glücklichen Zufall überlebte er diese Katastrophe. Er hielt sich am Tage des Unglückes zufällig in St. Lambrecht auf. Als er nach Hause gehen wollte, brach das Unwetter los, deshalb blieb er über Nacht im Nachbarort. Am nächsten Morgen auf dem Nachhauseweg ahnte er natürlich noch nicht, was ihn erwartete. Sein zu Hause und seine Familie waren nicht mehr da.
Durch finanzielle Unterstützung des Königlich Bayerischen Landkommissariats Neustadt und durch Spenden der Bevölkerung konnte Caspar Laub auf dem alten Lindenberger Friedhof (Hauptstraße 184) einen Grabstein mit vier symbolischen Urnen errichten, der heute noch mit einer entsprechenden Inschrift auf dieses schreckliche Unglück hinweist.
Quelle: „Lindenberg (Pfalz), Eine Sammlung“. Herausgegeben von der Gemeinde Lindenberg.
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(2021, rst)
Gedenkstein auf dem alten Friedhof in Lindenberg mit folgender Inschrift:
"Hier ruhen die im Wasser Verunglückten Franz Laub geb. 19. Dez. 1793 Bürger und Steinbrecher in Lindenberg / Charlotta Wiedinger geb. 24. Jan 1797 dessen Ehefrau / Jakob Laub geb. 19. Aug. 1824 / Ludwig Laub geb. 14 Janr, 1830 ihre beiden Kinder. In der Nacht vom 8. auf den 9. Juni 1834 wurde durch die in Folge eines Ungewitters entstandenen Wolkenbrüche die am Eingange des Neuthals gelegene Wohnung dieser beklagenswerten Familie niedergerissen und die Unglücklichen fanden auf eine schreckensvolle Weise in den Wasserfluthen einen schaudervollen Tod. Sanft ruhe ihre Asche."
Birgit und Jan Schröder beim Scannen des QR-Codes