Biegt man von der Kreisstraße 16 in die Hauptstraße von Lindenberg ein und schaut nach links, dann erblickt man die Protestantische Kirche mit ihrem charakteristischen Zwiebelturm. Auf den ersten Blick glaubt man, diese Kirche steht schon ewig dort – doch wurde sie erst nach dem zweiten Weltkrieg in den Jahren 1953/54 erbaut.
Eine protestantische Kirche wurde in dem bisher überwiegend katholischen Lindenberg notwendig, nachdem ein großer Zuwachs an protestantischen Mitbürgern zu verzeichnen war. Vor dem Bau der Kirche war bereits eine protestantische Schule eingerichtet worden, in der dann auch die Gottesdienste abgehalten wurden. Der Schulsaal erwies sich dann aber bald als unzureichend. Er war, wie auch die Schulbänke, für die Erwachsenen zu klein, so wurde der Wunsch nach einem größeren Saal immer stärker und der damalige Pfarrer Wensch machte den kühnen Vorschlag, eine eigene Kirche zu erbauen.
Ein geeignetes Gelände wurde an der Lambrechter Straße erworben. Die knapp 400 protestantischen Gemeindemitglieder sammelten Geld für das Bauvorhaben und die Männer erklärten sich bereit, tatkräftig beim Bau der Kirche zu helfen. Die Landeskirche und das Gustav-Adolf-Werk haben eine bedeutende Summe zu den Baukosten beigesteuert.
Am 5. Mai 1953 wurde der Grundstein gelegt – bereits am 14. März 1954 wurde die Kirche eingeweiht. In den Folgejahren 1955/56 wurde eine Orgel von der Firma Walcher eingebaut. Die Eichenfenster mit Danziger Glas stellen eine schöne Art von Echtantikglas dar, die Deckenbemalung hat der Neustadter Kunstmaler und Graphiker Martin Ritter gestaltet. Die schweren Messingwandleuchten sind ein besonderer Schmuck im Kircheninnern.
Die Kirche ist klein, schlicht, aber edel und ein Schmuckstück in der Gemeinde Lindenberg.
Im Untergeschoss befindet sich außerdem ein Gemeindesaal mit Küche, der gerne für kleine Feierlichkeiten der Gemeinde genutzt wird.
Quelle: Rolf Stoner
Orgel der Firma Walcher
Geschnitztes Triptychon des Münchner Künstlers Helmut Ammann
Einweihung der Kirche 1954
Artikel der Talpost zur Einweihung 15. März 1954